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Gewalt hat viele Gesichter…

25.11.2023 00:01

eine Person, die ihre Hand hochhält

Häuslicher Gewalt gegen Frauen mit Zivilcourage begegnen

Am 25. November 2023 beginnen wieder die 16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen. In dieser Zeit sind die NÖ Gemeinden aufgerufen, ein sichtbares Zeichen gegen häusliche Gewalt zu setzen und Zivilcourage zu stärken.


Auf Initiative von Bürgermeister Ing. Johannes Weiß wurde daher für die Dauer dieser 16 Tage als Zeichen und Hinweis eine Fahne zum Thema "Stopp Gewalt" - Du hast das Recht auf ein gewaltfreies Leben beim Rathaus gehisst.

Diese Initiative in den Gemeinden kann die Menschen sensibilisieren, hinzuschauen und sich mit einem Thema zu beschäftigen, von dem sie – hoffentlich - nicht direkt betroffen sind. Ziel ist, dass viele Menschen in Niederösterreich wissen, wo gewaltbetroffene Frauen Hilfe und Unterstützung finden können.

Gewalt tritt in allen Teilen unserer Gesellschaft in den unterschiedlichsten Formen und Situationen auf. Häufig richtet sie sich jedoch gegen Frauen und Kinder. Schlagzeilen über einen neuerlichen Femizid lösen in der Bevölkerung Betroffenheit aus. Viele fragen sich, ob ein solcher Mord nicht verhindert hätte werden können.

Zivilcourage kann Teil einer Lösung sein. Angesprochen darauf, macht sich bei den Menschen aber auch Unsicherheit bemerkbar: Gefährde ich mich selbst, wenn ich eingreife? Habe ich überhaupt das Recht, mich in eine fremde Beziehung einzumischen? Was, wenn ich mich irre und Menschen in meiner Umgebung zu Unrecht verdächtige?

In der Faltkarte „Gewalt erkennen & reagieren“ (Download auf www.land-noe.at/stopp-gewalt) wird erklärt, was Anzeichen häuslicher Gewalt sein können. Vor allem für sogenannte MultiplikatorInnen, also Menschen, die mit vielen anderen Menschen in Kontakt stehen, ist es wichtig, diese zu erkennen. Als nächsten Schritt ist es wichtig zu reagieren – auch hierfür gibt es Tipps:

  • Hören Sie einer Frau offen und unvoreingenommen zu.
  • Zeigen Sie, dass Sie die Situation bemerkt haben, geben Sie das Gefühl der Sicherheit und signalisieren Sie Hilfsbereitschaft.
  • Und vor allem: geben Sie die Information weiter, wo die Frau Unterstützung durch ExpertInnen erhalten kann.  

In Niederösterreich besteht ein gut ausgebautes Netzwerk an Einrichtungen, die Hilfe in Notlagen bieten. Erste Hilfe und Informationen gibt es auf der Website www.land-noe.at/stopp-gewaltDort finden Sie auch ein Video, das die Inhalte der Faltkarte zusammenfasst.

Eine Karte von Niederösterreich gibt einen Überblick über die Hilfseinrichtungen in Niederösterreich.

  • Ein erster Schritt aus der Gewaltspirale kann eine Beratung (in verschiedenen Sprachen) mit einer Frauen- und Mädchenberatungsstelle sein. Diese helfen kostenlos, anonym und vertraulich. Frauenberatungsstellen finden Sie in allen Landesteilen.
  • Frauenhäuser bieten Schutz und Unterkunft für betroffene Frauen und ihre Kinder. Frauenhäuser sind rund um die Uhr und täglich erreichbar, eine Aufnahme kann jederzeit erfolgen.
  • Das Gewaltschutzzentrum unterstützt Gewaltopfer bei der Wahrung ihrer Rechte und begleitet sie auch beim Strafverfahren.

Die betroffene Frau kann sich - vor allem in einer Notlage – direkt an die Polizei wenden (Notruf 133). Die Polizei kann ein Betretungs- und Annäherungsverbot (Dauer 14 Tage) aussprechen und informiert dann das Gewaltschutzzentrum zur Unterstützung des Opfers. Leben Kinder oder Jugendliche im Haushalt, wird die Kinder- und Jugendhilfe eingeschaltet.

Die Opferschutzeinrichtungen arbeiten eng mit der Polizei zusammen, um gewaltbetroffene Frauen bei der Lösung von Problemen zu unterstützen. Dazu können auch Hilfe bei der Job- und Wohnungssuche oder Unterstützung bei der Kinderbetreuung zählen.

Überblick über Ansprechstellen in unserer Region:

  • Nächstgelegene Frauen- und Mädchenberatungsstelle: 07472/63297 (Amstetten) oder 02732/85 555 (Krems - Außenstelle Melk)
  • Nächstgelegenes Frauenhaus: 07472/66500 (Amstetten) oder 02742/366514 (St. Pölten)
  • NÖ Gewaltschutzzentrum: 02742/31966 (Amstetten) oder 02742/31966 (St. Pölten - Melk)
  • Polizeinotruf: 133
  • Nächstgelegenes Landesklinikum: 02752/9004 (Melk)
  • Nächstgelegene Dienststelle Kinder- und Jugendhilfe:  02752/9025-32590 (BH Melk)

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